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Wissenswertes über HPL-Schichtstoffe auf Plattenflächen

Wissenswertes Büromöbel

Der Schichtstoff als Designelement in der Möbelgestaltung hat in den vergangenen Jahren eine Renaissance erlebt, die ihresgleichen selten findet.
Das heutige Angebot an verfügbaren Materialien vergrößert das gestalterische Repertoire des Gestalters.
Gerade in der Raumgestaltung spielen Oberflächen eine dominierende Rolle, weil durch sie Farbe, Struktur und Proportion des Raumes als Ganzes entscheidend wahrgenommen werden.
Die Schichtstoffe der heutigen Generation kommen diesen Anforderungen direkt entgegen, und ermöglichen durch ihr vielfältiges Dekor eine unerschöpfliche gestalterische Vielfalt im Raumdesign.

Die im Unternehmen eingesetzten Schichtstoffplatten erfüllen die vom Gestalter geforderten Ansprüche uneingeschränkt.


Die verwandten Schichtstoffe gehören zur Gruppe der „Hochdruck-Schichtpressstoffplatten“, auch bekannt unter dem Namen „HPL-Schichtstoffpressplatten „.

HPL-Platten bestehen aus einer Anzahl von unter Hochdruck verpressten Zellulosebahnen, die mit aushärtendem Kunstharz imprägniert und unter Hitze und hohem Druck miteinander verpresst werden.
Dabei hat eine Seite der HPL-Platte ein sichtbares und dekoratives Dekor, dass sich vielfach als Holzreproduktion in verschiedensten Holzarten und Färbungen darstellt.

Aber auch andere Dekore, wie Unitöne, Farbeffekte, mineralische und metallische Repros, etc., sind in den Lieferprogrammen der einzelnen Anbieter vertreten.

Die Oberflächenstruktur der HPL-Platte kann stumpfmatt bis hochglänzend sein, die Fläche die verschiedensten Strukturen von glatt bis porig aufweisen.

HPL-Schichtstoffe eignen sich hervorragend für die Verwendung im Gaststättenmöbelbau. Insbesondere in Bar, Restaurant und Speiseraum. Aber auch als Oberfläche in Konferenzräumen, im Ladenbereich, im Büro- und Verwaltungsbereich oder in Küchen kann HPL vorbehaltlos eingesetzt werden.

Der Einsatz von HPL-Platten als dekorative Oberfläche für unsere Tische bietet sich aus vielfältigen Gründen an.
So ist ein mit HPL beschichtetes Möbel wegen seiner geschlossenen Oberfläche im Vergleich zu z.B. furnierten Flächen einfach und leicht zu reinigen, und bedarf keiner besonderen Pflege.

HPL besitzt ausgezeichnete mechanische und physikalische Eigenschaften. Im Verbund mit dem Trägermaterial ist es stoß-, kratz- und abriebfest, es hat eine gute Beständigkeit gegenüber Zigarettenglut, und weist eine hohe Lichtechtheit auf.

Flecken- und Chemikalienunempfindlichkeit , Beständigkeit gegen organische Lösungsmittel, sowie Wasser- und Dampfbeständigkeit gehören zu seinen herausragenden chemischen Eigenschaften.

Selbst in den Standardausführungen ist HPL gut für den vorbeugenden Brandschutz geeignet, es reagiert unter Flammeinfluss nicht abtropfend oder nicht weich werdend.

Da HPL als ungiftig und physiologisch unbedenklich eingestuft wird, ist eine selbstverständliche Eigenschaft dieses Werkstoffes – gerade im Kontakt mit Lebensmitteln!

Die HPL-Platte lässt sich problemlos auf verschiedenste Trägermaterialien aus Holzwerkstoffen, wie Span- und Multiplexplatten, aufkleben.

Dabei ist allerdings auf eine Besonderheit zu achten. Zwischen zwei miteinander verbundenen
Materialien treten stets Spannungen auf. Daher muss die Trägerplatte „beidseitig“ mit Materialien belegt werden, die den gleichen Maßänderungen bei Wärme- und Feuchtigkeitseinfluss unterliegen.
Unterbleibt dies z.B. auf besonderen Kundenwunsch, können werkseitig für ein späteres Verwerfen der Platte keine Garantien übernommen werden!
Beste Ergebnisse werden durch die Verwendung gleicher Schichtstoffe eines Herstellers auf Ober- und Unterseite erzielt. Beide müssen immer mit derselben Laufrichtung gleichzeitig auf beide Seiten der Trägerplatte aufgeklebt werden.
Dabei springt der Schichtstoff, der als „Gegenzug“ bezeichnet wird, von der Plattenkante an der Unterseite immer um ein bestimmtes Maß zurück, um die Platte später mit dem Gestell oder dem Zargenrahmen dauerhaft zu verbinden. Ein vollflächiger Gegenzug wird aus diesem Grund nicht realisiert. Als Gegenzug wird in aller Regel der HPL-Verschnitt verwandt.
Wird auf besonderen Wunsch ein vollflächiger Gegenzug geordert, wird vom Werk ein spezieller HPL-Schichtstoff beschafft und verarbeitet, und muss zwangsläufig dem Kunden im Angebot als zusätzlicher Materialaufwand in Rechnung gestellt werden!

Das Beschichten von massiven Vollholzplatten ist wegen der Deformationsgefahr, die beim Arbeiten des Massivholzes zwangsläufig auftritt, fachlich nicht einwandfrei und damit für die Praxis ungeeignet.

Tischplatten für den Einsatzbereich Objekteinrichtung werden bei mit HPL-Schichtstoff belegten Platten mit unterschiedlichen „Kantenausführungen“ angeboten.

- ABS-Kunststoffkante für die Plattenstärken 19 mm, 25 mm, 28 mm und 30 mm
- Sowie den hochwertigen massiven Buchenholzanleimer für die Plattenstärken 19 mm, 25 mm, 30 mm und 50 mm

Ein besonderer Wert wird im Hause auf die „Dekorgleichheit“ der Tischplattenkante gelegt, die durch Auswahl geeigneter ABS-Kunststoffe oder durch entsprechende Farbgebung beim Massivholzanleimer realisiert wird.

Der ABS-KUNSTSTOFFANLEIMER ist eine Alternative im Kantendesign, die bei attraktivem Preis hervorragende Eigenschaften aufweist.
Die im Werk eingesetzte Kante wird in einer Stärke von 2,2 mm verarbeitet.
ABS (Acrylnitrol-Butadin-Styrol) ist ein schlagfester, mechanisch und thermisch belastbarer, hochwertiger thermoplastischer Kunststoff. Die gleichmäßige Durchfärbung des Materials erlaubt eine saubere und problemlose Gestaltung der Tischplattenecke.
Dies gilt vor allem für Kanten im Uni-Dekor, ABS-Kanten mit aufgedruckten Holzdekor haben diese Struktur nicht durchgehend, sondern zeigen im Eckbereich nur den Uni-Grundton des Dekors – sind damit einfarbig im abgerundeten Bereich.
Beide Varianten weisen eine hohe Abriebfestigkeit auf, da ihre Oberfläche mit Acryllack kratzfest versiegelt ist.
Die ABS-Kunststoffkante ist beständig gegen alle hausüblichen Reiniger und Substanzen und weist eine hohe Lichtbeständigkeit auf.

MASSIVE HOLZANLEIMER sind die erste Wahl für hochwertige Tischplatten!
Der Anleimer besteht aus massivem Buchenholz, der das Trägermaterial der Tischplatte komplett einfasst. Dabei überlappen die Längsanleimer die Queranleimer in der Plattenecke, d.h. die Tischplatte mit Massivholzanleimern wird im Standard n i c h t auf Gehrung verleimt!

Der HPL-Schichtstoff überdeckt nach der Beschichtung des Trägermaterials die Leimfuge zwischen Holzkante und Plattenkern. Die Leimfuge wird mittels dieses Verfahrens an der Plattenoberseite dauerhaft vor Feuchtigkeit geschützt!

Die Plattenkante wird an der Oberseite durch ein gefrästes Kantenprofil im Design veredelt und in eine griffige Form gebracht, der Standard ist dabei die ca. 6 mm breite Fase im Winkel von 45 Grad. Die Plattenunterkanten werden rundum leicht gebrochen.

Andere Profilgebungen sind möglich, müssen aber vorher mit dem Werk in Lüdinghausen abgestimmt werden.

Die „Dekorgleichheit“ beim Massivanleimer wird durch entsprechedes Beizen der Buchenkante erreicht. Ein abschließender Überzug mit Polyurethanlack (DD-Lack) versiegelt den Holzanleimer dauerhaft.

BEACHTE!
Die Beiztöne können die mehrfarbigen HPL-Dekore nicht deckungsgleich wiedergeben!

Beim Einkauf von Tischplatten für den Einsatzbereich von Objekteinrichtung und Gastronomiemöbel sollte folgendes beachtet werden:

- Schichtstoffe mit einem Holzdekor sind generell „richtungsgebunden“, d.h. die angegebene Länge als Maßeinheit weist auf den Verlauf der „Holzfaser“ in Längsrichtung hin! Damit entsteht im Einkauf, bedingt durch von uns nicht veränderbare Fixmaße des HPL - Rohmaterials zwangsläufig ein höherer Verschnitt an Material, als bei einem Schichtstoff, der eine einzige Farbe und Struktur besitzt, wie z.B. ein Uni -Ton. Dies gilt für alle Dekore, sowohl aus der Hauskollektion, wie auch bei Dekoren von Fremd - Herstellern.

Allerdings kommt dieser Effekt besonders bei all den HPL-Dekoren zum Tragen, die nicht Gegenstand der Hauskollektion sind.

Besonders betoffen sind die Dekore, die von Fremdherstellern angefordert werden müssen, die damit nicht zu unseren Hauslieferanten gehören. Dazu gehören Fabrikate wie z.B. Polyrey aus Frankreich, oder Abet aus Österreich. Diese Fremdschichtstoffe haben in aller Regel lange Lieferzeiten, ungünstige Zuschnittformate mit hohem Verschnittanteil, sowie Hohe Mindermengenzuschläge und Frachtanteile.
Dies hat bei Schichtstoffen außerhalb der Kollektion zur Folge, dass ein Zuschlag für Fremdschichtstoffe erhoben werden muss, um den zusätzlichen Aufwand abzufangen.

Es ist empfehlenswert, im Beratungsgespräch bei Schichtstoffwünschen außerhalb unserer Kollektion, wenn möglich, auf einen vergleichbaren Schichtstoff unseres Hauslieferanten zurückzugreifen!

Bei sämtlichen Fremddekoren ist es immer sinnvoll, erst mit uns Rücksprache über dessen Beschaffung zu halten!

- Im Gaststättenbereich sollte im Kundengespräch bei der Beratung immer auf eine matte Oberfläche mit mittlerer Struktur hingewirkt werden, diese Ausführungen sind über lange Jahre problemlos und sind nicht so kratzempfindlich, wie z.B. Hochglanzdekore!
Trotzdem sollte auf den Einsatz von Mitteln mit scheuernder Wirkung oder Polituren mit Klebenden Eigenschaften verzichtet werden.
Hochglänzende HPL-Oberflächen bedürfen bei der Reinigung einer etwas größeren Sorgfalt.
Reinigungsmittel mit schleifenden oder scheuernden Bestandteilen führen auch schon in Geringen Mengen zu irreparablen Veränderungen des Glanzeffektes. Ebenso hinterlassen Pflegemittel, wie Möbelpolituren Rückstände, die das gleichmäßige Glanzbild der HPL- Oberfläche beeinträchtigen. Daher dürfen nur rückstandsfrei trocknende Reinigungs - Lösungen oder Lösungsmittel verwendet werden. Zu beachten ist dabei, dass die HPL-Hochglanzoberfläche unmittelbar nach der Reinigung mit einem sauberen, weichen und Saugfähigem Tuch schlierenfrei trockengerieben wird!

- Bei Erfordernis der Erfüllung einer nationalen oder internationalen Brandschutzbestimmung ist unbedingt auf die Verwendung eines HPL-Schichtstoffes mit einer „Qualität mit bestimmtem Brandverhalten“ seitens des Außendienstes hinzuweisen!

- Bei Nachbestellungen können Unterschiede im Dekor und Glanzgrad auftreten. Die einzelnen Hersteller greifen aktuelle Trends auf und ändern ihre Kollektion im Laufe der Zeit.
Zudem verändern sich der Glanzgrad während des Gebrauchs.
Abweichungen von Dekor und Glanzgrad berechtigen daher nicht zu Reklamationen!

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